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Sachsenmeister sichern sich auch den HVS-Pokal

Die Radeberger Pokalsieger doubeln sich

Mit dem Drehen der Ansetzungen im Finale in Döbeln kam es zu einer anderen Reihenfolge als sonst. Diesmal liefen zuerst die Männer zum Endspiel um den Sachsenpokal auf, dann erst die Frauen. Das tat weder der Stimmung noch den Zielen der Finalisten Abbruch. Beide Pokalverteidiger hatten jeweils wieder das Finale erreicht und wollten den Pott abermals erringen. Besondere Spannung wurde im Männer-Gipfel erwartet. Vorjahressieger Leipzig/Zwenkau traf auf den klaren Sachsenmeister und Oberliga-Aufsteiger Elbflorenz Dresden II. Hier traf Jugend auf Erfahrung. Auch die Döbelner hatten es wieder ins heimische Finale geschafft. Diesmal waren es jedoch nicht die Männer, sondern die Frauen. Die wollten ebenfalls den Sachsenmeister und Oberliga-Aufsteiger Radeberg kippen. Sowohl Traurigkeit als auch Freude herrschte bei der Verabschiedung des Schiedsrichtergespanns Stefan Jäger und Lars Thomas. Freude darüber, dass sie lange Jahre hochklassig bis zur dritten Liga an der Pfeife agierten. Traurig, dass die tolle Karriere nun zu Ende geht. Ihnen war dann auch vorbehalten, das Männer-Endspiel zu leiten. Letztlich gelang sowohl Radeberg als auch Elbflorenz das Double von Meisterschaft und Pokalsieg. Gemeinsam ziehen beide auch in die Oberliga ein.

 

Pokalendspiel Männer: SG Leipzig/Zwenkau – HC Elbflorenz 2006 II    30:31 (17:14)

Als die geehrten Schiris das Spiel anpfiffen, war nicht klar, wer den Pott am Ende mitnehmen würde. Zwar waren die Dresdener favorisiert, doch die Youngsters wollten ihnen das Leben schwer machen. Und wie sie das bewerkstelligten, war beeindruckend. Möglich, dass die Elbestädter schon mit einem Teil der Sinne in Dresden weilten und so nie richtig ins Spiel kamen. Immerhin hatten sie die Drehung der Partien mit den Frauen deshalb veranlasst, um inklusive Fans der Aufstiegsfeier der ersten Mannschaft beizuwohnen. Übrigens gewann Team eins danach mit 37:22 gegen LVB Leipzig mehr als deutlich den nötigen letzten Punkt. Feiern wollte auch die zweite, tat sich aber schwer, das Gewollte umzusetzen. Zeitweise lagen die Dresdener mit fünf, sechs Toren hinten, ehe sie bis zur Pause auf drei Tore und gleich nach dem Wechsel auf zwei Tore Differenz verkürzten. Die SG ließ jedoch nicht viel mehr zu, konnte sich aber in Durchgang zwei nicht mehr entscheidend absetzen. Sogar der Ausgleich musste beim 23:23 erstmals hingenommen werden. So ging es dann, auch emotional und spannend weiter, bis Elbflorenz mit 26:25 die erste Führung gelang. Die wurde prompt gekontert und der Pokalverteidiger dominierte wieder leicht bis in die hektische Schlussphase. Dann setzte sich die größere Routine des Gegners mehr und mehr durch und nach dem 29:27 kippte die Partie endgültig durch drei Tore des HC in Folge. Der Spielgemeinschaft gelang zwar noch einmal der Ausgleich, aber weder die Verlängerung, noch der Siegtreffer. Den Unterschied machte besonders der erfahrene Alexander Matschos, auch mit seinen zehn Einnetzern. Genauso viele gelangen zwar auch auf SG-Seite durch John Rösel, aber da fehlte letztliche eben das letzte Quäntchen mehr an Cleverness. Dass die Begegnung richtig gute Werbung für den Handball war, bestätigte auch HC-Trainer Ralf Schönfeld: „Das war spannend bis zum Schluss, temporeich und die jungen Leute von Zwenkau haben alles gegeben, was reingehört. Mit Routine kamen wir ins Spiel zurück und stellten erfolgreich die Abwehr um, was dann entscheidend war. Zuletzt gelangen in der Endphase zwei Big Points. Das war Handball-Werbung pur.“

 

Leipzig/Zwenkau spielte mit: Prager, Vogler; Dietze (3), R. Günther, Weiß (1), Sundorf (6/1), Ruoff (1), Kroth (1), Rösel (10), Groß (2), Leubner (3), Stähr (1) und M. Günther (2).

Elbflorenz II spielte mit: Judisch, Stopp; Geyer (2), Hartmann (6), Grießbach, Rudow (3), Cac (1), Raub (1), Lumpe (4/2), Johannes (2), Welz (1), Richter (1), Marschall und Matschos (10).

 

Pokalendspiel Frauen: Radeberger SV – HSG Neudorf/Döbeln              26:25 (11:8)

Mit etwas Verzögerung durch Schnipsel-Wurf der RSV-Anhänger ging die Partie los. Das zeigte schon, dass die Fans sich einbringen und für Stimmung sorgen wollten. Die Radebergerinnen begannen strukturiert und zudem hoch motiviert. Doch trotz des 2:0 zog keine Ruhe ein und Nervosität auf beiden Seiten bestimmte die hart umkämpfte Anfangsphase. Fehler auf beiden Seiten verhinderten schöne Abschlüsse und erstickten den Jubel auf den Rängen. Ein durch den RSV verworfener Strafwurf gestattete den Döbelnerinnen, die Partie zum 3:5 zu drehen. Die frühe Auszeit von Sebastian Hartmann trug nicht gleich Früchte, ordnete aber den RSV-Tatendrang. Wohl wichtigste Entscheidung war die Pressdeckung durch Franziska Käppler auf Jessica Eisold. Die kam nach anfänglichen Einnetzern nicht mehr so zum Zuge wie zu Beginn. So kam es zur letzten Führung der HSG beim  Spielstand von 4:6, danach begann die Dominanz des RSV. Vier Tore in Folge brachten die Führung zurück. Alles stellte sich langsam auf einen klaren Erfolg der Bierstädterinnen ein. Die bauten den Vorsprung sukzessive aus und nutzten ihren Lauf zwischen der 33. und 40. Minute zu sechs Toren in Folge. Die Vorentscheidung schien gefallen, zumal der RSV mit zehn Toren plus in die letzte Viertelstunde ging. Doch das 22:12 trog mehr als Schein denn Sein. Die Hausherrinnen besannen sich mehr und mehr ihrer Routine und Kampfkraft. Nun gelang es ihnen, den Rückstand sukzessive abzuknabbern. Selbst das Ausscheiden von Eisold in der 50. Minute nach dritter Zeitstrafe tat der Aufholjagd keinen Abbruch. Im Gegenteil, das schien neue Kräfte freizusetzen und ein „jetzt erst recht“ zu bewirken. Bis in die Schlussphase ging der Aufholrunn. Mit letzter Kraft versuchten die Radebergerinnen die Verlängerung zu verhindern und den Lauf der Stiefelstädterinnen zu stoppen. Wie mit Siebenmeilenstiefeln hatten die sich zum 25:24-Anschluss heran gekämpft. Letztlich retteten sich die RSV-Damen doch noch über die Ziellinie, sprich zur Pokalverteidigung. Döbeln lief die Zeit davon und clever wurde vom RSV die letzte Minute mit dem 26. Treffer gekrönt. Alles in allem war das ein tolles Pokalendspiel, zu dem beide Seiten ihren Beitrag leisteten.

 

Radeberg spielte mit: Richter, Schulz; Sauer, Wolff (2), Käppler (4), Kruse, Nauendorf (2), Zerbst (6), Lösche (1), Müller, May (3/3), Brüning, Maluschke (3) und Eckart (5).

Döbeln spielte mit: Ehrenberg, Eichhorn; Ballmann (2), Gebhardt (5/1), Eisold (6), Faulhaber (3), Burkhardt, Raasch, Klausner (4), Röthig (3), Claassen und Eberhardt (2).

 

Weitere Stimmen zu Spiel und Pokaltag

Trainer Sebastian Hartmann (RSV): Wir haben nervös begonnen, aber wichtig war die gute Abwehr im gesamten Spiel. In der zweiten Halbzeit machten wir da weiter. Susi Schulz hatte da schon fast jeden Ball gehalten. So kamen wir auf zehn Tore weg. Dann aber hielt Sarah Eichhorn auf der Gegenseite fast alles. Erst in den letzten drei Minuten kamen wir zurück ins Spiel. Das hatten wir in den Köpfen vorher wohl schon gewonnen. Nach der Aufholjagd hätte auch Döbeln den Sieg verdient. Unser Erfolg aber konnte auch entspannter sein. Heute haben wir den Deckel auf den Topf gemacht und können stolz sein.

Trainer Daniel Reddiger (HSG): Leider haben wir in der zweiten Halbzeit geschlafen und Radeberg auf zehn Tore weggelassen. Die Mädels haben dann so gekämpft und das Spiel noch spannend gemacht. Ärgerlich, dass wir, als wir ran kamen, das eine Tor nicht noch geschafft haben. Zuletzt haben wir den Ball unglücklich verloren, das war das Ende. Da sich die Mädels in einem guten Tempo befanden, wollte ich das Spiel auch nicht mehr  unterbrechen. Mit Jessica Eisold war unsererseits eine wichtige Spielerin raus. Schlimmer war aber die Manndeckung gegen sie Ende der ersten Halbzeit. Radeberg spielte eine starke Saison und war das stärkste Team der Liga.

Pokalwart Ronald Schierbok: Beide Finals waren sehr spannend: Vor allem das Männerspiel war gutklassig und am Ende setzte sich die Routine durch. Bei den Frauen sah es lange nach einem klaren Sieg von Radeberg aus. Die tolle Steigerung von Döbeln vor toller Kulisse machte es noch spannend. Insgesamt war der Tag Werbung für den Handball. Beide Finals waren ein würdiger Abschluss der der Saison. Wir fühlen uns hier in Döbeln wohl bei sehr guter Organisation und fairem Publikum. Ich wünschte mir wieder mehr Teilnehmer am Wettbewerb. Als nachteilig sehe ich den Amateurpokal an, der wenig Motivation erzeugt.

 

Eberhard Neumann

Pressewart HVS

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Veröffentlichung

Di, 02. Mai 2017

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