Ein überraschender Erfolg ohne Happy End - Handballerinnen des 09er Jahrgangs mit Platz 4 beim Deutschland-Cup
„Die Mannschaft hat sich im letzten halben Jahr enorm weiterentwickelt. Wenn uns vor dem Turnier jemand gesagt hätte, wir werden Vierter, dann hätten wir das auf Grund der fehlenden Medaille vielleicht nicht unterschrieben, aber mit Blick auf die Platzierung wahrscheinlich genauso genommen“, so Landestrainer Jacob Dietrich in Rückblick auf den Deutschland-Cup 2025 in Hannover.
Dieser fand vom 02. bis 05. Januar und damit unmittelbar nach dem Jahreswechsel statt. Kurz davor absolvierte das Team noch ein letztes Team-Event in Wurzen, um optimal in das letzte Turnier mit der Landesauswahl Sachsen zu gehen. „Schade, dass uns in Summe quasi vier Spielerinnen nicht zur Verfügung standen“, schaut Dietrich aber auch mit gemischten Gefühlen zurück. Krankheit, Verletzungen aber auch anderweitige Turnierteilnahmen schmälerten seinen Kader.
Die mitgereisten Spielerinnen vom HC Leipzig, der SG Zschorlau-Schneeberg, dem BSV Sachsen Zwickau, dem HC Rödertal, dem Görlitzer HC und des MSV Dresden trugen voller Stolz das Trikot vom Team Sachsen. Sie begannen das Turnier mit dem ersten Spiel gegen die Auswahl Thüringen mit einer gehörigen Portion Vorfreude. Die Nervosität merkte man dennoch allen zu Beginn an, aber mit zunehmender Spielzeit wurde unser Team immer sicherer und selbstbewusster. Von 6:5 setzte sich Team Sachsen bis auf 17:6 zur Halbzeit ab. Alle Spielerinnen konnten somit schon wichtige Einsatzzeiten sammeln und sich auch in die Torschützenliste beim 32:18 Erfolg eintragen.
Einen ähnlichen Verlauf nahm dann auch das zweite Spiel der Vorrunde gegen Baden-Württemberg II. Zu Beginn wieder etwas zu passiv in der Abwehr und mit Fehlern im Angriff wurde das Spiel im Verlauf der ersten Spielhälfte immer besser. Somit konnte auch die zweite Partie mit 28:22 gewonnen werden und das Viertelfinalticket durfte gefeiert werden. Im dritten und letzten Vorrundenspiel rächten sich dann die vielen einfachen Fehler der sächsischen Mannschaft. Die erste Spielhälfte konnte sie gegen Berlin noch recht ausgeglichen gestalten, doch im zweiten Durchgang waren die Mädels aus der Hauptstadt klar besser und konnten mit 17:21 gewinnen. Der Viertelfinaleinzug war den Sächsinnen aber nicht mehr zu nehmen und schon das stellte einen ersten tollen Erfolg dar.
Mit dem Staffelsieger aus Gruppe B wartete mit dem HV Niederrhein aber ein ganz besonders schwerer Brocken auf unsere Mädels. Diese waren nicht nur ein Top-Favorit auf den Turniersieg, was sie als Gruppenerster der Staffel B auch unter Beweis stellten, sie hatten auch den gut besetzten Select Cup im November in Niedersachsen gewonnen. So ging dann auch die Anfangsphase an die favorisierten Nordrheiner. Doch im Verlauf der ersten Halbzeit spielte sich unsere Mannschaft einen wahren Rausch. „Die Abwehrabsprachen funktionierten und auch im Angriff konnten wir unser Konzept und unsere Ideen über 35 bis 40 Minuten perfekt umsetzen.“, freut sich Jacob Dietrich. Das Team Sachsen übernahm die Kontrolle über die Partie. Bis zum 19:12 in der 37. Spielminute war es das wohl beste Spiel der Landesauswahl 2009.
Im Anschluss stand das Team Nordrhein mit dem Rücken zu Wand und wurde in der Abwehr immer offensiver. Beim 20:14 musste eine Auszeit her um unseren Mädels noch einmal zu helfen, aber die Hände wurden immer zittriger und der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor. So war beim 20:20 auf einmal der Ausgleich da und das Spiel drohte zu in Gänze kippen. Doch Team Sachsen zeigte weiter einen unbändigen Kampfgeist und als Charlotte Rothenburger das 21:20 erzielte, war der Jubel groß, auch wenn noch zweieinhalb Minuten zu spielen waren. In diesen verteidigte unsere Mannschaft aber einmal mehr aufopferungsvoll und somit konnte dieses Ergebnis gehalten werden. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr, der Halbfinaleinzug war perfekt – wer hätte das gedacht!
In der Runde der letzten vier gegen Hessen zeigte sich dann, dass das Viertelfinale viel Kraft gekostet hatte. Bis zum 8:10 konnten unsere Mädels noch den Anschluss halten, doch dann zogen die Hessinnen bis auf 9:15 zur Halbzeit davon. Vor allem die aggressive und offensive Deckung machte es unseren Mädels schwer, Tore zu erzielen. Die kämpften dennoch weiter um jeden Ball, aber die Energie schwand von Minute zu Minute. Alles wurde probiert, aber Hessen war in dem Spiel einfach stärker und konnte mit 20:27 gewinnen und ins Finale einziehen.
Im letzten Turnierspiel ging es damit um die Bronzemedaille und der Gegner hieß wie in der Vorrunde Berlin. Diesmal wollten es die Sächsinnen besser machen und dies gelang ihnen auch, denn es gab einen ganz anderen Spielverlauf als in der Vorrunde. Von Anfang bis Ende war es eine enge Partie auf Augenhöhe. Es ging hin und her, wobei unsere Mannschaft in der 41. Minute mit 15:14 in Führung lag. „Schade, dass wir in den entscheidenden Momenten im Spiel um Platz 3 zu viele einfache Fehler gemacht haben und das Spiel dadurch nicht ganz auf unsere Seite ziehen konnten. Sonst wäre es wirklich ein sensationeller Abschluss geworden“, fasst Jacob Dietrich die letzten 9 Spielminuten mit seiner Auswahl zusammen. Durch drei leichte und etwas übermotivierte Abwehrfehler konnte Berlin am Ende glücklich mit 19:20 gewinnen.
Die Enttäuschung über die verpasste Medaille war natürlich groß, aber mit etwas Abstand zum Spiel überwog dann doch der Stolz über die gezeigten Leistungen und das gute Ergebnis. Landestrainer Jacob Dietrich zog ebenfalls ein positives Fazit über den Auftritt seines Teams: „Ich bin wirklich stolz auf die gezeigten Leistungen unserer Mannschaft. Wir sind als echte Einheit aufgetreten, alle haben alles gegeben, egal auf oder neben dem Spielfeld und wir haben annähernd am Leistungsoptimum gespielt. Dafür haben wir sehr viel positives Feedback von allen Seiten erhalten und können uns deshalb auch nicht viel vorwerfen, außer dass am Ende Kleinigkeiten gefehlt haben, um eine Medaille mit nach Hause zu bringen. Mein Dank geht wie immer an alle Vereine und Stützpunkte, die mit den Mädchen in den vergangenen Wochen und Monaten gearbeitet haben, sowie an unser Trainerteam. Ich wünsche allen weiterhin alles Gute und eine erfolgreiche Zukunft.“
Für Team-Sachsen im Einsatz waren: Josi Träger, Hanna Remmler, Linnea Radzeviciute, Romy Sieber, Paula Weyh, Cara Sperling, Lara Schuster, Noa Kopp (alle HC Leipzig), Samantha Edling, Charlotte Rothenburger (beide Görlitzer HC), Neele Reuter (BSV Sachsen Zwickau), Luisa Jäschke (MSV Dresden), Viktoria Corsten, Emily Sue Heinrich (beide HC Rödertal), Nele Wimmer, Lara Haase (beide SG Zschorlau-Schneeberg)
zum Team gehörend und in Hannover dennoch dabei: Lena Gräfe (HC Rödertal), Emma Oertel (BSV Sa. Zwickau), Frieda Reuter (VfL Meißen) und Emilia Bernigeroth (HC Leipzig)
HVS-Trainer/Offizielle: Jacob Dietrich, Hubert Probst, Frank Dubrau, Tyll Schmidtke, Kerstin Herzer, Günther Behla
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